Sie laufen jeden Tag morgens und abends an mir vorbei.

Nach zwei, drei Tagen falle ich Ihnen zum ersten Mal auf. Weil ich einfach nur dastehe. An einer Stelle wo normalerweise niemand steht.

Sie rätseln im Vorbeigehen, was ich hier mache. Vielleicht fragen Sie mich sogar. Ich antworte: „Ich lasse mich von der Gewohnheit verschlucken.“

Die nächsten Tage und Wochen nehmen Sie mich immer weniger wahr. Ich werde zu einem Teil Ihrer täglichen Routine. Zu einem Ziegelstein Ihrer Wirklichkeit. Von der Gewohnheit verschluckt. Bemerkenswert.

Was erreicht uns, weil es uns erreicht? Wie stoppeln wir unsere Welt zusammen? Wer spielt darin (k)eine Rolle? Wo sind die Kriege, humanitäre Katastrophen und die zeitweilig schon so nahe gerückte Flüchtlingskrise hin?