Das Projekt wurde im Dezember 2015 unter dem Deckmantel des Gesellschaftslabors umgesetzt. Zu Beginn wurde obenstehender Post auf Facebook veröffentlicht. Das Interesse war groß, der Post wurde geteilt, geliked und hat sich schnell verbreitet. Die Online-Identität jener Personen die den Post geteilt haben, wurden anschließend nur aufgrund ihres Profil- und Titelbildes eingeschätzt und beschrieben. Diese Einschätzung wurde via privater Nachricht an die jeweilige Person versandt.

 

Veröffentlicht mit der jeweiligen Erlaubnis:
kurt
Kurt Ottfried. Gesellschaftlich engagiert. Alternativ. Fährt Rad, kein Auto. Titelbild zeigt Ente in einer Ente: humor wichtig. gelingt es auch? 27 Jahre, männlich, Universität. Schon in der Welt gereist. Heterosexuell, keine Kinder. Studium Soziologie und/oder Ökologie. Trinkt gerne einen. Das Gesicht eher rund, Vollbart, braune Augen. Nicht sehr sportlich. 1,75cm 80kg.

 

Aston
Aston Matters. Shabby chic, 32 Jahre, Single, nimmt sich selbst nicht zu ernst, Darin nimmt er sich ernst. Gepflegt aber nicht ordentlich. Handwerk tätig, arbeitet mit Menschen. Kontaktfreudig. Homophob. Heterosexuell. Viele Freunde, gutes Netzwerk, wenige Kernfreundschaften. Kein Auto. Mountainbike. Elternhaus: Mittelstand. Politisch links kombiniert mit max. Demonstration.

 

Katja
24 Jahre, weiblich, WG, Bisexuell. Aktuell kein Freund/keine Freundin. Vielleicht eine Katze zuhause. Etwas schüchtern, aber dann sehr offen.
Lehre zur Goldschmiedin. Tanzt gerne wild, trinkt dafür vorher etwas Alkohol. Kommt aus Deutschland und lebt auch dort. VW Polo, alt.

 

safir
Safir van Cartier. 26 Jahre, männlich, heterosexuell. Steht auf Musik und geht gerne Kaffee trinken. Bobo. Faible für Kleidung. Keine Freundin. Arbeitet in einem (Nacht-)Lokal.Sieht in anderen Männern eher Konkurrenz als Freund. Fährt ein Fixie. Politisch links, aber nicht engagiert. War schon auf dem Life-Ball.
Herkunft? Spannend! Vater Österreich, Mutter Marokko.

 

Realitätsverlust beschreibt den Zustand nicht (mehr) in der Lage zu sein, die Situation, in der man sich befindet, zu begreifen.

Fremden sagen, wer sie sind. Tun, was man unausgesprochen ohnehin tut. Einziger Unterschied: man stellt es dem Gegenüber zur Verfügung. Eigene (Vor-)Urteile und Projektionen an die Oberfläche bringen. Sich selbst dabei zuschauen. Eindrucksvoll vorgeführt bekommen, dass unser direktes Umfeld nur selten das ist, was es in unseren Köpfen zu sein scheint. Hinter die Fassade(n) schauen. Unfassbar viele Möglichkeiten entdecken. Realitätsverlust? Realitätsgewinn!